Die villa rustica mit Wirtschafts- und Badegebäude ist eine Gebäudegruppe in der Nähe der antiken Fernstraße von Straßburg zur Donau. Sie wurde in 4 Bauphasen zwischen ca. 80 und 250 n. Chr. genutzt. Nach dem Abzug der Römer wurde der Platz noch für ca. 100 Jahre von Alamannen bewohnt.
Baugeschichte:
I. Römische Holzbauphase ca. 80 - 160/170 n. Chr.
Ein Fachwerkbau an der Stelle des Wirtschaftsgebäudes bildete das Haupthaus. Das Bad war vielleicht schon in Stein errichtet.
II. Erste Steinbauphase 160/170 - um 200 n. Chr.
Neubau des Hauptgebäudes in Steinbauweise und Errichtung des Wirtschaftsgebäudes in Stein.
III. Zweite Steinbauphase um 200 - 230/240 n. Chr.
Im frühen 3. Jahrhundert herrschte ein gewisser Wohlstand bei den Bewohnern, nachgewiesen durch Kleinfunde hoher Qualität. Das Hauptgebäude wird nach einem Brand vor allem im Kellerbereich umgebaut.
IV. Dritte Steinbauphase 230/240 - um 260 n. Chr.
Das Hauptgebäude brennt ab, ohne dass es wieder aufgebaut wird. Das Badegebäude wird als Wohnhaus hergerichtet und bis zum Abzug der Römer bewohnt.
V. Alamannische Phase 260 - um 350 n. Chr.
Die Alamannen lassen sich bei der verlassenen villa rustica nieder. In den Ruinen des Badegebäudes errichten sie ein Speichergebäude, indem sie die Trennmauer zwischen Tepidarium und Caldarim abreißen und die Fußbodenheizung entfernen. Außerdem wurde ein alamannisches Gruben- und Wohnhaus auf dem Areal der villa rustica nachgewiesen.